Zehn Entwicklungen, die das Mobilitätsmanagement in den kommenden Jahren revolutionieren werden

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Ob es um den eigenen Fuhrpark geht, Dienstreisen oder die Arbeitswege der Mitarbeitenden: Das Thema Mobilität wird in den kommenden Jahren für Unternehmen immer wichtiger werden. Dafür gibt es verschiedene Gründe, wie die Erfüllung von Umweltstandards, die wachsende Bedeutung der Mitarbeiterzufriedenheit oder der steigende Kostendruck. Wer in das Mobilitätsmanagement eines Unternehmens involviert ist, macht schnell die Erfahrung, dass es mit den vorhandenen Mitteln oft kaum möglich ist, diesen Anforderungen gerecht zu werden.

In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen kurz und knapp die zehn wichtigsten Entwicklungen im Bereich des Mobilitätsmanagements vor, die Unternehmen helfen werden, diese Herausforderungen zu meistern.

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1. Multimodalität

In vielen Unternehmen wird die betriebliche Mobilität noch immer sehr schematisch gesehen. Mitarbeitende nutzen demnach zum Beispiel immer das gleiche Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit, fahren mit einem Fahrzeug aus der Firmenflotte zum Kunden und gehen mit ihrem Firmenwagen auf Dienstreise. Das Konzept der Mulitmodalität löst dieses eingefahrene Denken auf und integriert die vorhandenen Verkehrsmittel in ein übergreifendes Mobilitätsangebot. Dabei stehen nicht Verkehrsmittel im Zentrum, sondern die Frage, wie eine Person am besten von A nach B kommt. Der große Vorteil der Multimodalität besteht darin, dass die Betroffenen je nach Situation selbst entscheiden, welches Verkehrsmittel sie nutzen möchten.

 

2. Shared Mobility

Besonders in Städten nutzen immer mehr Menschen schon heutzutage ganz selbstverständlich gemietete E-Roller, Fahrräder oder Pkws, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Dahinter steht das Konzept der Shared Mobility. Es meint die gemeinsame Nutzung von Verkehrsmitteln aus dem Bereich des Individualverkehrs. Shared Mobility ermöglicht eine viel bessere Auslastung dieser Verkehrsmittel und hilft so, Mobilitätskosten zu senken und Ressourcen zu schonen. Shared Mobility lässt sich auch auf die betriebliche Mobilität übertragen, indem zum Beispiel die Nutzung der eigenen Fahrzeugflotte flexibilisiert wird oder externe Sharing-Angebote in die Planung der Unternehmensmobilität einbezogen werden.

 

3. Nachhaltigkeit 

Der Klimawandel verlangt ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, das längst die Wirtschaft erreicht hat. Dabei ist es mit Blick auf den Mobilitätsbereich unerheblich, ob sich Unternehmen eigene Nachhaltigkeitsziele setzen oder der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) folgen müssen. Wichtig ist, dass hier ein gewaltiges Handlungsfeld eröffnet wird. Kein Unternehmen kommt perspektivisch daran vorbei, ein aktives Mobilitätsmanagement zu betreiben. Es wird zum einen darauf abzielen, den CO2-Fußabdruck zu senken. Zum anderen muss ein Nachhaltigkeits-Reporting aufgestellt werden, das bestimmten vorgegebenen Kriterien entspricht.

 

4. Mobilitätsbudgets

Wie eingangs erwähnt, zählen Nachhaltigkeit, Kostenkontrolle und die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu den größten Herausforderungen des Mobilitätsmanagements. Eine Lösung, die diese Aspekte adressiert, ist die Einrichtung von Mobilitätsbudgets. Dabei stellt das Unternehmen Mitarbeitenden ein bestimmtes Budget zur Verfügung, das individuell für den Arbeitsweg oder Dienstreisen genutzt werden kann. Die Mitarbeitenden wählen dann selbständig nach Situation, Angebot und ihren Präferenzen aus einem Pool an Verkehrsmitteln. Mobilitätsbudgets können einen Geldwert haben, aber auch CO2- oder Kilometer-Budgets beinhalten. Wichtig zu wissen: Um diesen Ansatz zu stärken, plant die Bundesregierung, ab 2025 eine Pauschalbesteuerung von Mobilitätsbudgets einzuführen, die zum Beispiel auch Sharing-Angebote beinhaltet.

 

5. Telematik

Daten sind eine der wichtigsten Ressourcen für das Mobilitätsmanagement der Zukunft. Um diese zu gewinnen, werden technische Lösungen benötigt, die Fahrzeuge im Einsatz monitoren und daraus Daten erzeugen, die sie übermitteln und auswerten. Das leisten Telematik-Systeme. Und diese entwickeln sich derzeit rasant weiter. Neben einem verbesserten Datenschutz ermöglichen Telematik-Lösungen immer umfangreichere und detailliertere Analysen von Fahrzeug- und Motordaten, zurückgelegten Strecken oder der übergreifenden Flottenleistung. Darüber hinaus schaffen sie völlig neue Möglichkeiten bei der Koordination von Fahrzeugflotten. Telematik-Lösungen sind auf viele Branchen und Einsatzgebiete zugeschnitten, von Logistik- und Kurierdiensten bis zum Auftragsmanagement bei Handwerksbetrieben und Dienstleistern.

 

6. Datenbasierte Auswertung des Mobilitätsverhaltens

Zu den strategischen Herausforderungen des Mobilitätsmanagements zählt die Bereitstellung angemessener Kapazitäten und Ressourcen. Hierbei kann es sich sowohl um finanzielle Mittel handeln als auch um CO-Ressourcen oder die Größe und Ausstattung des eigenen Fuhrparks. Denn die tatsächlichen Mobilitätsbedürfnisse eines Unternehmens sind in der Praxis oft schwer zu ermitteln. Mit Hilfe der entsprechenden digitalen Tools lässt sich jetzt Klarheit gewinnen, indem eine datenbasierte Auswertung des Mobilitätsverhaltens erstellt wird. So erhalten Unternehmen genaue Daten zur Läge der zurückgelegten Strecken, zu Zeiten und zum Modal Spilt, also den dabei benutzten Verkehrsmitteln.

 

7. Autonomes Fahren

Es gibt verschiedene Studien, ab wann sich welche Verkehrsmittel und in welcher Form durch eine digitale Steuerung autonom im Verkehr bewegen werden. Fest steht jedoch: Autonomes Fahren wird sich in den nächsten Jahren stufenweise durchsetzen. In der Unternehmensmobilität gibt es verschiedene Anwendungsszenarien für autonomes Fahren. Sie reichen von selbstfahrenden Fahrzeugen im Güterverkehr bis zum selbstfahrenden Logistikfahrzeug oder Shuttlebus auf dem Firmengelände. Nicht zuletzt werden Unternehmen zukünftig auch vom Einsatz des autonomen Fahrens im öffentlichen Nahverkehr profitieren, durch den das Mobilitätsangebot im öffentlichen Raum attraktiver werden wird.

 

8. Künstliche Intelligenz

Wie viele andere Bereiche des privaten und beruflichen Lebens wird die künstliche Intelligenz in der nahen Zukunft auch immer stärker in das Mobilitätsmanagement einziehen. Dabei eröffnet sich eine große Bandbreite an Einsatzbereichen: Ein großes Einsatzgebiet bilden KI-gestützte Assistenzsysteme für Fahrzeuge. So werden bereits Tools entwickelt, die das korrekte Abstellen von Fahrzeugen auf öffentlichen Parkflächen sicherstellen, um Strafzettel zu vermeiden, oder bei Unfällen automatisch einen Notfallassistenten aktivieren. Auch bei der Mobilitätsplanung wird KI zukünftig immer wichtiger werden, weil sie bessere Vorhersagen über die Auslastung von Fahrzeugen in der Flotte erlaubt oder Wegzeiten besser vorhersagen kann.

 

9. E-Mobilität 

Wenngleich die E-Mobilität in der letzten Zeit ins Stocken geraten zu sein scheint, wird sie die betriebliche Mobilität und das Mobilitätsmanagement stark verändern. Denn der Ausbau der E-Mobilität bildet für Unternehmen neben der Vermeidung und Verlagerung ihres Verkehrsaufkommens das wichtigste Werkzeug, um den CO2-Fussabdruck im Mobilitätsbereich maßgeblich zu senken. Zugleich verlangt der Ausbau der E-Mobilität ein Umdenken beim Mobilitätsmanagement. Sie erfordert zum Beispiel andere Rechen- und Kostenmodelle bei der Anschaffung und Haltung von Fahrzeugen und den Aufbau und Betrieb einer Ladeinfrastruktur sowie ein anders gelagertes Management beim Service und Betrieb der Firmenflotte. So ist ein mögliches Ziel der Aufbau einer End-to-End-Integration der Energieversorgung, die von der Stromerzeugung über die Speicherung bis zum Laden reicht.

 

10. Mobilitätsplattformen

Unter dem Label Mobility-as-a-Service sind in den letzten Jahren digitale Plattformlösungen entstanden, die das Mobilitätsmanagement ganz neu ausrichten. Diese Lösungen ermöglichen die Digitalisierung der gesamten Unternehmensmobilität: Vom Fuhrparkmanagement bis zur Mitarbeitermobilität lässt sich dadurch alles steuern und verwalten. Mobilitätsplattformen erlauben Unternehmen darüber hinaus, Daten verschiedener Anbieter zusammenzuführen und zu verwalten. Auf diesem Weg können selbst komplexe Mobilitätsstrategien auf die denkbar einfachste Art und Weise umgesetzt werden. Hier lassen sich alle möglichen Verkehrsmittel einplanen, Mitarbeitende erhalten über eine App Zugang zu verschiedenen Services und das Mobilitätsmanagement bekommt über ein Dashboard Einblick in alle relevanten Daten. Kurz gesagt: Die Digitalisierung der Mobilitätsdaten ist der zentrale Schlüssel zum Mobilitätsmanagement der Zukunft.

 

Fazit

Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie stark sich das Mobilitätsmanagement in den kommenden Jahren verändern wird: Es gibt neue Anforderungen, aber auch sehr viele neue Handlungsspielräume. Wenn Unternehmen hier nicht den Zug der Zeit verpassen wollen, sollten sie - sofern das noch nicht geschehen ist - möglichst bald damit beginnen, das Thema Unternehmensmobilität auf die firmeninterne Agenda zu setzen. 

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