Digitalisierung der Unternehmensmobilität

 

Im Interview mit der Zeitschrift 'Flottenmanagement' spricht Michael Poglitsch, Managing Director der Mobinck Germany GmbH, über die Digitalisierung der Unternehmensmobilität, Elektrifizierung, die neue CSRD und Mobilitätsmanagement. 

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Flottenmanagement | 05/2024

Flottenmanagement: Herr Poglitsch, seit November 2021 bekleiden Sie die Position des Managing Directors bei der Mobinck Germany GmbH. Mit welchen Zielen sind Sie an diese Position herangetreten und welche dieser Ziele konnten bereits umgesetzt werden? Auf welchen Erfahrungen können Sie dabei zurückgreifen?

 

Michael Poglitsch: Auf persönlicher Ebene betrachtet habe ich die Herausforderung, Mobinck Germany aufzubauen, mit Begeisterung angenommen, da ich meine über 25-jährige Erfahrung aus der Mobilitätswelt gern in ein zukunftsorientiertes, digitales Business einbringen wollte. Die modernen Softwarelösungen der Autobinck Group im Bereich „New Mobility“ haben mich von Anfang an beeindruckt. Das übergeordnete Ziel der Mobinck Germany ist es, die Produktfamilie der niederländischen Autobinck Group im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Damit sind wir das erste Land außerhalb der BeNeLux-Staaten, welches u.a. die dort bereits erfolgreich etablierten Mobilitätsmanagement- und Smart Parking-Softwarelösungen vertreibt. Zusammen mit meinem Team aus langjährigen Branchenexperten bündeln wir unsere individuelle Erfahrung mit langjährig etablierten Netzwerken. 

Ich freue mich, dass wir zum heutigen Stand bereits eine gute Markenpositionierung für Mobinck erreichen konnten und die ersten Produkte erfolgreich etablieren konnten. Unsere Motivation lebt von den zufriedenen Kunden. Und es werden täglich mehr! Dies treibt uns dazu an, jeden Tag ein bißchen besser zu werden und unsere Kundenbasis wie auch unsere Marke weiter nachhaltig zu verbreitern.

 

Flottenmanagement: Noch nicht jedem ist Mobinck ein Begriff. Könnten Sie bitte einmal kurz erklären, was Mobinck ist und welche Kernthemen hierbei verfolgt werden?

 

Michael Poglitsch: Die Mobinck Germany GmbH ist internationaler Experte für Unternehmensmobilität und spezialisiert auf den Vertrieb von Software für die Bereiche Flottenmanagement und Smart Parking. Abgerundet wird das Kerngeschäft des Software-Vertriebs über unsere Tätitgkeit als umfassender Beratungsdienstleister im Bereich Mobilitätsmanagement . Zudem bieten wir Angebote für die Mobilität der Mitarbeitenden, Tools zur Datenerhebung für Berichte im Rahmen der Verpflichtungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), Interims-Management und Beratung. Diese Mobilitätsangebote umfassen beispielsweise die Elektrifizierung von Flotten oder die Optimierung der Flotten-, Reise- und Mitarbeitendenmobilität, um ein umfassendes Mobilitätsmanagement zu etablieren. Die von uns angebotenen Mobilitätslösungen helfen u.a. Ausgaben zu senken, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen sowie die Mitarbeitendenzufriedenheit und -bindung zu steigern.

 

Flottenmanagement: Zunehmend dringt das Thema Nachhaltigkeit in allen Unternehmensaktivitäten aller Bereiche in den Vordergrund. Dies stellt Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Wie kann Mobinck im Bereich der betrieblichen Mobilität Unterstützung bieten?

 

Michael Poglitsch: Im Rahmen der Nachhaltigkeitsthematik kommt als großes Thema aktuell die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die damit verbundene Berichtspflicht auf die Unternehmen zu. Die Richtlinie fordert Betriebe auf, (sukzessive)umfassender und transparenter über ihre ökologischen, sozialen und Governance-relevanten Leistungen sowie deren Auswirkungen zu berichten. Eine komplexe Anforderung, bei der wir unsere Kunden operativ unterstützen können. Unser Mobinck Mobility Scan, ein interaktives Tool zur Erfassung der Pendelstrukturen, vereinfacht die Berichterstellung, liefert Transparenz und zeigt Optimierungspotenziale auf. Wir entwickeln dann gemeinsam mit dem Unternehmen ein maßgeschneidertes Mobilitätskonzept, damit dieses konform berichten und den Fokus auf Nachhaltigkeit legen kann. Das kann durch effizientere Parksysteme oder die Förderung nachhaltiger Mobilitätsalternativen, wie z.B. Radfahren, sein. Und natürlich ist das Thema Nachhaltigkeit auch zunehmend beim Flottenmanagement im Fokus. Die Elektrifizierung der Mitarbeiterfahrzeuge, aber auch die Überlegung, ob ein schwerer SUV (oder sogar der Firmenwagen an sich) noch zeitgemäß ist, bewegen unsere Kunden.

  

Flottenmanagement: Schaut man sich die aktuellen gewerblichen Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) an, scheint noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein, um Mitarbeiter vollends für die Elektromobilität zu begeistern. Was bedeutet dieses Zögern für den Wandel in der betrieblichen Mobilität?

 

Michael Poglitsch: Die Transformation zur Elektromobilität ist nicht nur eine technologische, sondern auch eine kulturelle Herausforderung. Viele Unternehmen stehen vor einer Vielzahl von Unsicherheiten: von der Reichweite der Fahrzeuge über die Ladeinfrastruktur bis hin zu den Gesamtbetriebskosten. Dieses Zögern ist verständlich, aber es sollte nicht als Widerstand, sondern als Chance betrachtet werden. Es zeigt, dass es noch Informations- und Aufklärungsbedarf gibt. Für den Wandel in der betrieblichen Mobilität bedeutet dies, dass Unternehmen stärker auf die Bedürfnisse und Bedenken ihrer Mitarbeiter eingehen müssen. Dazu gehört, Transparenz über die Vorteile und Herausforderungen der Elektromobilität zu schaffen, Schulungen anzubieten und die Mitarbeiter aktiv in den Veränderungsprozess einzubinden. Zudem müssen wir zeigen, dass die Elektromobilität nicht nur eine umweltfreundlichere Option ist, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Die Total Cost of Ownership (TCO) von E-Fahrzeugen, einschließlich der geringeren Wartungskosten und Steuervorteile, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Letztendlich wird die Überzeugungsarbeit nicht allein durch Zahlen, sondern durch positive Erfahrungen und eine klare Vision für die Zukunft der Mobilität geleistet. Wir müssen den Wandel als kontinuierlichen Prozess begreifen, in dem die Bedürfnisse der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen.

 

Flottenmanagement: Betriebliche Mobilität ist heute viel mehr als nur eine Firmenwagenflotte. Mitarbeiter wünschen sich von ihren Arbeitgebern ein buntes Potpourri für ihre tägliche Mobilität. Dies alles zu managen, kann so manchen Verantwortlichen für die Unternehmensmobilität zur Belastungsprobe werden. Wie kann Muto hier Abhilfe schaffen? Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um die „All-in-One-Plattform für Mobilitätsmanagement“ einsetzen zu können?

 

Michael Poglitsch: Die erste positive Nachricht vorweg: Die Voraussetzungen, um unsere All-in-One Mobilitätsplattform Muto nutzen zu können, sind minimal: Der User braucht nur einen PC und Internetzugang. Und die zweite positive Nachricht ist: Muto setzt genau bei der von Ihnen beschriebenen Kern-Herausforderung, das “bunte Potpourri” zu managen, an. Als innovative Datenmanagement-Plattform, die alle Mobilitätsanbieter und „Assets“ für das Unternehmen an einem Ort verwalten kann – von Autos über Fahrräder bis hin zu Mobilitätskarten und Heimladestationen. Mit Muto wird man darüber hinaus Lieferanten, Verträge und Budgets in einer nahtlosen Umgebung im Blick behalten können. Dabei ist es egal, ob der Bedienende Flottenmanager, HR-Verantwortlicher oder Mobilitätsmanager ist – Muto ist perfekt für alle, die verschiedene Formen der Mobilität organisieren und optimieren möchten. Besonders hervorzuheben ist dabei die intuitive Bedienung, insb. für kleine Flotten, die heute noch mit Excel oder ähnlichen begrenzten Organisationstools arbeiten. Bei der laufenden Weiterentwicklung von Muto ist uns wichtig, absolut nah an den Bedürfnissen des Marktes zu bleiben: Deshalb stehen wir konstant im Kundenaustausch und definieren mit einigen ausgewählten Pilotkunden weitere Anforderungen für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Software.  

Und am Ende des Tages wollen wir mit Muto maßgeblich folgendes sicherstellen: Mitarbeitende sind happy. Vielfältige Mobilitätsoptionen sind nicht nur ein zusätzlicher Bonus, sondern eine kluge Strategie, die die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht und die Produktivität steigert.

 

Flottenmanagement: Ende Juni gab Mobinck die exklusive Partnerschaft mit Toogethr bekannt. Können Sie bitte einmal kurz die Inhalte dieser Partnerschaft vorstellen und welche Vorteile sich hieraus für Ihre Kunden ergeben?

 

Michael Poglitsch: Wir, die Mobinck Germany, sind jetzt exklusiver Reseller der Smart Parking Software- Produkte von Toogethr in der DACH-Region. In derselben Form, wie wir ebenfalls exklusiver Reseller von XPOfleet für die Mobilitätsmanagement-Software Muto sind. Mit unserer langjährigen Erfahrung und Expertise im Bereich Unternehmensmobilität, kennen wir die hohe Relevanz von Smart Parking Lösungen und bieten jetzt mit Toogethr Parking eine Lösung an, die es z.B. Unternehmen ermöglicht, Parkräume modern und optimal zu verwalten. Mobinck Kunden profitieren insofern, als dass wir nun neben der individuellen Mobilitätsmanagement-Lösung auch eine Smart Parking Lösung anbieten können. Letztere hat Ihre Anwendungsbereiche vor allem auch im Bereich Real Estate und Hospitality.

 

Flottenmanagement: Lassen Sie uns abschließend einen Blick in die Glaskugel werfen: Wie wird Ihrer Meinung nach die betriebliche Mobilität in kleinen und mittleren Unternehmen in fünf Jahren aussehen? Welche Mobilitätsformen werden sich durchsetzen? Und werden diese vollständig digital gemanagt?  

Michael Poglitsch: In den nächsten fünf Jahren wird die betriebliche Mobilität in KMUs deutlich flexibler und nachhaltiger. Elektromobilität und Shared Mobility wie Carsharing werden wichtiger, unterstützt durch bessere Ladeinfrastruktur und staatliche Förderungen. Die Digitalisierung wird dabei zentral, da viele Mobilitätslösungen künftig vollständig digital gesteuert werden. Unternehmen setzen auf integrierte Plattformen, um Mobilitätsoptionen effizient zu verwalten, Kosten zu senken und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Zudem wird moderne Mobilität in Zeiten des Fachkräftemangels für Unternehmen immer entscheidender, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. EU-Regulatorik erfordert zunehmend Transparenz in Umweltfragen, die nur durch intelligente Softwarelösungen bewältigt werden kann. 

 

Mehr zu unseren Produkten finden Sie auf unserer Website unter Lösungen.

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